Wie ist ein Leben ohne Smartphone? Ich will es wissen.
Der folgende Bericht ist eine aktuelliserte Version eines Blog-Eintrags von Oktober 2018.
Oft lesen wir den Spruch: „Sei Du selbst die Veränderung, die Du Dir wünscht für diese Welt.“
Ich fange jetzt bei mir an. Ich trenne mich von meinem Smartphone. Wichtig ist mir, zu erwähnen, dass ich mich nicht gegen die technische Entwicklung und das digitale Zeitalter stelle. Selbstverantwortlich will ich etwas mehr Zeit zurück, ohne Smartphone. Ich habe diesen Entscheid für mich schon länger gefällt. Doch als letzte Woche mein Sohn zu mir kam und meinte: „Ach Mama, jetzt bist du schon wieder am Handy!“, da wurde es mir nochmals bewusst. Ganz langsam und fast natürlich selbstverständlich, schleicht sich dieses Ding auf den Spielplatz, ins Kinderzimmer, an den Esstisch, auf das Sofa und ins Schlafzimmer. Warum nicht schnell noch vor dem Einschlafen die letzten Nachrichten beantworten und gleich morgens als erstes die Antworten lesen.
Es gibt Menschen, die können sich sehr gut abgrenzen und das Smartphone zu Hause einfach sein lassen. Doch ich selber gehöre definitiv nicht dazu. Darum dieser Entscheid: Ich werde weiterhin auf den Sozialen Medien unterwegs sein. Ja. Ich werde weiterhin ein Handy besitzen. Ja. Doch eines, welches nicht die Faszination ausübt, dass ich es überall hin mitnehmen will, wo ich doch so gut anderes tun kann.
So gibt es diese wundervolle Geschichte über Glück und Zufriedenheit: Einige Schüler fragen ihren Zen-Meister, warum er so zufrieden und glücklich ist. Der Zen-Meister antwortet: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich sitze, dann sitze ich, wenn ich esse, dann esse ich, wenn ich liebe, dann liebe ich.“ „Das tun wir auch“, antworteten seine Schüler. „Aber was machst Du darüber hinaus noch?" fragten sie erneut. Der Meister erwiderte: „Wenn ich stehe, dann stehe ich, wenn ich gehe, dann gehe ich, wenn ich …“ Wieder sagten die Schüler: „Aber das tun wir doch auch, Meister!“ Er aber sagte zu seinen Schülern: „Nein – wenn ihr sitzt, dann steht ihr schon, wenn ihr steht, dann lauft ihr schon, wenn ihr lauft, dann seid ihr schon am Ziel.“
Diese Geschichte lässt sich für mich mit dem Smartphone ganz wunderbar vergleichen. Wir tun damit alles und alles gleichzeitig. Wir hören unseren Kindern zu, kochen nebenbei, schreiben SMS und checken noch schnell Facebook und Co. Multitasking kann uns zwischendurch das Gefühl geben, hilfreich zu sein. Doch auf die Dauer darf das kein erstrebenswerter Zustand sein. Ich vermisse oft das Eins-nach-dem Anderen.
Das neue Mobiltelefon, das ich im Oktober gekauft habe, kann nur Telefonieren und SMS schreiben. Punkt. Und fürs Fotografieren – einer meiner liebsten Beschäftigungen – habe ich jetzt wieder einen Fotoapparat. Also, wenn ich telefoniere, dann telefoniere ich. Wenn ich schreibe, dann schreibe ich. Und wenn ich fotografiere, fotografiere ich.
Vorher, mit dem Smartphone, kam es mir an den schönsten und zauberhaftesten Orten in den Sinn, nachdem ich mit dem Handy ein Foto gemacht hatte, schnell bei Facebook vorbeizuschauen oder die Mailbox zu aktualisieren. Oder allenfalls das Foto gleich zu posten. Und genau das will ich nicht mehr.
Wenn ich mich auf das Sofa gelegt habe, kam das Smartphone mit nebst meinem aktuellen Buch. Da ich zuerst dem Smartphone Vorrang gegeben habe, war oft meine „Couchzeit“ vorbei und ich hatte keine einzige Seite gelesen. Und auch das will ich nicht mehr.
Wenn mein Sohn mir etwas erzählen will, mir etwas zeigen will oder er vor meinen Augen etwas zum ersten Mal tut, dann will ich das erleben. Denn diese Zeit, jeder Augenblick, kommt nicht mehr.
Klar, Ihr denkt jetzt vielleicht, das ist doch pure Eigenverantwortung. Darum braucht man sich doch nicht gleich von seinem Smartphone zu trennen. Stimmt. Doch ich will einfach wieder zwischendurch bewusster das tun, was ich gerade tue.
Deshalb habe ich ab sofort zwei neue Begleiter. Das Handy von Punkt MP01 und die Digitalkamera von Olympus.
Meine „digitale Detox-Kur“ habe ich Ende Oktober 2017 gestartet und also mehrere Monate ohne Smartphone gelebt. UND – diese Detox-Kur hat mein Verhalten nachhaltig verändert. Obwohl ich mein Smartphone (aus beruflichen Gründen) wieder aktiviert habe, habe ich mein MP01 immer noch. Wenn ich unterwegs bin, nehme ich häufig das MP01 mit, weil es mich einfach befreit. Befreit von der digitalen Abhängigkeit und weil es mir ganz viel bewusste Lebenszeit schenkt.
Das Smartphone hat bei mir stark an Wert verloren. Es ist zwar da, doch häufig liegt es einfach rum. Es klingelt ja, wenn etwas ist. Ich habe zudem meine Apps stark entrümpelt, habe die Mailbox nicht mehr eingerichtet und auch fast keine Social-Media-Zugänge installiert. Das tut gut. Mir hat es geholfen und ich bin froh zu wissen, dass ich es noch kann – ohne Smartphone leben.
In der ganzen Zeit habe ich wieder viel mehr gelesen. Was unglaublich wertvoll und bereichernd ist. Und interessanterweise läuft es auch beruflich besser. Ich fühle mich fokussierter, klarer und weniger abhängig von diesem ganzen Social-Media-Getue. Weil das richtige Leben einfach hier stattfindet. Genau jetzt. Und dabei hilft die Firma Punkt mit ihren wunderbaren, zeitlosen und edlen Produkten.
Und es gelingt einem noch etwas zusätzlich mit den Punkt-Produkten. Es ist möglich, sich abzuheben. Vom Gängigen und vom Mainstream. Allein der Klingelton mit dem Kuckuck hat viele Male für Aufsehen gesorgt und viele Leuten fragten mich, wo ich den heruntergeladen habe. Tja.
Ich kann es jedem nur empfehlen, sich auszuprobieren. Sich digital zu entgiften. Technik bringt uns enorm viele Vorteile, allerdings nur, wenn wir dabei im Lead bleiben. Wenn wir uns verleiten lassen und uns durch diese digitalen „Helfer“ zu sehr verführen lassen, wird's gefährlich. Sehr gefährlich. Dann wird die Geschichte von MOMO (Michael Ende) mit den furchteinflößenden und herzlosen grauen Eminenzen doch noch irgendwann wahr, was aus meiner Sicht definitiv kein Ziel sein sollte.
Einziger kleiner Kritikpunkt am MP01 ist aus meiner Sicht, dass es noch am „alten“ 2G-Netz hängt. Und das Updaten und Importieren von Kontakten etwas schwerfällig ist.
Ich bin dankbar, dass es Anbieter wie Punkt gibt. Welche den Nerv der Zeit treffen. Nicht weil es Menschen gibt, zu denen ich definitiv auch gehöre, die sich gegen die Technologie wehren, sondern weil es Zeiten gibt, welche ich bewusst anders nutzen will. Und für diese Zeiten benötige ich nicht ein Smartphone, welches mich überwacht. Sondern ich will in den Momenten einfach nur erreichbar sein. Sonst nix. Punkt.
Text & Illustrationen © Hearty Heroes